Otis Spann
Otis Spann wurde als Sproß einer äußerst musikalischen Familie am 21. März 1930 in Jackson, Mississippi geboren. Seine Mutter Josephine Erby stand schon mit Größen wie Bessie Smith und Memphis Minnie auf der Bühne. Mit sieben Jahren fing er an, sich selber das Klavierspielen beizubringen. Später bekam er etwas Nachhilfe von seinem Vater sowie dem Pianospieler Friday Ford. In der Kirche seines Heimatortes, in der sein Vater Prediger war, hatte Spann seine ersten Auftritte. Im März 1938 konnte er den ersten Preis bei einem Talentwettbewerb im Alamo Theater in Jackson gewinnen. Richtig aktiv in der Musikszene wurde er aber erst nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst, der in auch nach Japan und in die Bundesrepublik verschlug. Schon bald gründete er seine eigene Band und trat mit ihr in den Clubs von Chicago auf. Sein Halbvetter Muddy Waters holte ihn für Aufnahmen ins Studio, und als dessen Pianist Big Maceo 1953 starb, nahm Spann diesen Posten an.
Bei Chess avancierte er bald zum Hauspianisten bei Chess und spielte Songs mit den Stars der Firma – u.a. Bo Diddley und Howlin‘ Wolf – ein. Als er Muddy Waters auf dessen England Tournee 1958 begleitet, ist das Publikum von ihm so begeistert, daß er mehr Applaus erhält als Waters. In den sechziger Jahren trat er auf unzähligen Festivals auf, so auch beim American Folk Blues Festival von 1963 und 1969 sowie beim American Blues Caravan 1964. 1963 nahm er in Bremen mit Sonny Boy Williamson, Willie Dixon, Matt Murphy und Billie Stepney die Scheibe „Had My Fun“ auf und einige Tage später stand er mit Lonnie Johnson für eine LP vor dem Mikro. Nach seinem letzten großen Auftritt bei der Jazz Expo in London 1969 zieht er sich ins Privatleben zurück, da ihm sein Krebsleiden immer mehr zusetzt. Er stirbt am 24.04.1970 in Chicago.
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