Die Bottleneck Technik
Diese für den Blues typische Technik, eine Gitarre zum Klingen zu bringen, benötigte in ihrem ursprünglichen Sinne nur einen abgesägten Flaschenhals, so wie es sich bereits aus ihrem Namen ableiten lässt. Der Gitarrenspieler stülpt sich also den Flaschenhals über den Finger seiner linken Hand (in vielen Fällen ist es der kleine Finger) und fährt damit über die Saiten. Heute wird für diese Technik kaum noch ein Flaschenhals verwendet sondern vielmehr Gegenstände wie Metall- oder Glashülsen, mit dicker oder dünner Wand, kurz, lang, schwer oder leicht. Der typische Slide, so wie er unter Fachleuten genannt wird, ergibt einen so außergewöhnlichen und schönen Klang, wie er sonst durch keine andere Technik auf der Gitarre erlangt werden kann.
Über die Geschichte des Bottleneck weiß man heute nicht mehr viel, nimmt aber an, dass die Ursprünge in der Adaption der Hawaiigitarre durch ländliche Bluessänger liegen könnten. Diese war Anfang des 20. Jahrhunderts in Amerika sehr beliebt, nachdem Hawaii an die Vereinigten Staaten angegliedert worden war. Es gibt jedoch auch Quellen, die bestätigen, dass die Bottleneck Technik schon vor dieser Zeit angewendet wurde. Der Klang, der durch diese Methode erlangt wird, ähnelt dem der Steel Guitar, die man sich quer über den Schoß legt, um sie zu spielen, der Dobro oder National Steel Guitar und der Pedal Steel Guitar der Country Musik.
Es gibt zahlreiche Blues Musiker, die sich genau auf diese Technik spezialisiert haben, wie zum Bespiel Son House, Fred McDowell, Tampa Red, Robert Nighthawk oder Muddy Waters. Andere, wie Elmore James, wechselten die Passagen von Läufen aus einzelnen Noten mit dem Sliden über einen ganzen Akkord ab. Durch diese Technik wurde eine der bekanntesten Charakteristiken des Blues geschaffen, die so genannten Blue Notes.
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