Albert Collins
Geboren wurde Albert Collins am 1. Oktober 1932 in Leona, Texas. Seine Familie zog 1939 nach Houston, Texas, wo ihm sein Cousin Willie Young die ersten Griffe auf der Gitarre beibrachte. Alles andere hat er sich auf der Gitarre selbst beigebracht, wodurch er seinen ganz persönlichen, unkonventionellen Stil entwickelte. Er spielte sein Instrument in einer offenen Moll – Stimmung und außerdem klatschte er mit Dauemen und Mittelfinger auf die Saiten, womit er einen perkussiven Ton erreichte. Darüberhinaus hatt er ständig ein Capo im Einsatz und trug zudem die Shouldertraps rechts. Blues – Größen wie B.B. King, T-Bone Walker, Gatemouth Brown und sein Cousin Lightning Hopkins wurden sehr bald zu seinen Vorbildern. Als einige Musiker später versuchten, ihm ein Pick up in dei Hand zu drücken, meinte er nur, er vermisse die Saiten und schmiß das Ding weg.
Seine Karriere begann 1949 mit seiner Band Rhythm Rockers in kleinen Clubs. 1954 schloß er sich für drei Jahre dem Piney Brown Orchester an, bei dem er seine ersten Studioerfahrungen macht. Von 1958 bis 1962 nahm er eine Reihe von Instrumentalstücken auf, die von lokalen Labels vertrieben wurden und für regionale Erfolge sorgten. Collins reiste viel durch Texas und spielte oft mit Lightning Hopkins zusammen. Mit der Single „Frosty“, von der er eine Million Exemplare verkaufte, hatte er 1962 seinen ersten und einzigen Charterfolg und mehrere seiner Instrumentalstücke wurden auf der LP „The cool Sound of Albert Collins“ zusammengefaßt.
1965 übernahm er dann den Platz von Jimi Hendrix in der Band von Little Richard. Allmählich wuchs der Bekanntheitsgrad von Collins. Seine supercoole Spielweise trug ihm den Spitznamen Mr. Ice Cool ein, mit dem er auf späteren Platten immer wieder kokettierte. 1968 veröffentlichte er wieder zwei Singles und zwei Mitglieder von Canned Heat, Henry Vestine und Robert Hite, nahmen über Lightning Hopkins Kontakt zu Albert Collins auf, holten ihn nach Los Angeles und verschafften ihm einen Plattenvertrag bei Imperial Records. Dort nahm er bis 1970 drei Platten auf, die ihn in den Staaten zu einem größeren Bekanntheitsgrad verhelfen.
Zum ersten Mal sang Collins auch und begleitete sich dazu mit seinem funky orientiertem Blues Stil auf der Gitarre, die nach wie vor im Mittelpunkt seiner Musik stand. Er trat mit Big Joe Turner und Big Mama Thornton auf und übernahm einige Gitarrenparts auf der LP „The Hunter“ von Ike and Tina Turner. 1971 nahm ihn Eagles Produzent Bill Szymczyk als ersten Musiker für sein Label Tumbleweed unter Vertrag. Doch bereits nach einer LP stand Collins für fast sieben Jahre ohne Plattenvertrag da, weil Tumbleweed Pleite ging. In dieser Zeit hielt er sich mit vielen Auftritten über Wasser, wobei er in fast allen wichtigen Rockschuppen in der Gegend um San Francisco spielte und seinen außergewöhnlichen Stil interpretierte. Außerdem trat er 1977/78 zum ersten Mal in Holland und Schweden auf. 1978 verschaffte ihm der Produzent Bruce Iglauer einen Vertrag bei Alligator Records, wo er seine wohl beste LP „Ice Pickin'“ aufnahm.
Die LP verhilft ihm mit einem Schlag zu internationalem Ansehen und wurde für den Grammy nominiert. Von nun an spielte er regelmäßig mit Iglauer Alben ein, wobei dieser auf technische Tricks weitgehend verzichtete, um Collins Spiel möglichst authentisch einzufangen. Im März 1981 wurde das sehr gute Live Album „Frozen alive“ eingespielt. Von da an begann er auch öfters in Europa aufzutreten und wurde zu einem der gefragtesten Bluesmusiker der achtziger Jahre. Er spielte auf dem Montreux Festival, beim Internationalen Jazz Festival in Bern, trat in den TV-Sendungen Rockpalast und Ohne Filter auf und tourte häufig durch Skandinavien. Dabei wurde er von den von ihm gegründeten Icebreakers begleitet, die sich aus erfahren und auch jungen, talentierten Musikern zusammensetzten.
1986 erschien die LP „Showdown“ mit Robert Cray und Johnny Copeland, für die sie einen Grammy erhielten. 19 veröffentlichte er sein letztes Album „Ice Man“, das wegen seiner zu poppigen Art bei der Kritik nicht so gut ankam. Danach war er noch auf verschieden LP’s anderer Künstler wie B.B. Kings „Blues Summit“ und Gary Moores „Stil got the Blues“ zu hören. Am 24. November 1993 verstarb Albert Collins im Alter von 61 Jahren. Mit ihm ging einer der wichtigsten zeitgenößischen Bluesmusiker.
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